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Seminartipp: Texte mit Biss – 7 Grundrezepte für knackige Texte

Worauf es beim Texten ankommt

Wer Erfolg haben will, egal in welchem Beruf, sollte die Leser und Leserinnen nicht mit umständlichen Texten oder Schachtelsätzen langweilen.

Folgende 7 Grundrezepte helfen Ihnen, Ihre Texte interessanter, prägnanter und leserfreundlicher zu formulieren:

1. Verben, Verben, Verben

Zeitwörter (Verben) machen rund ein Viertel unseres Wortschatzes aus. Leider werden sie immer häufiger von Hauptwörtern (Substantiven) verdrängt, die einen Text jedoch schwerfällig und schwer verständlich machen. Im Zweifelsfall entscheiden Sie sich besser für das Verb. Ihre Texte werden dadurch viel lebendiger.

2. Adjektive maßvoll einsetzen

Eigenschaftswörter werden oft falsch verwendet und machen einen Text meist nicht interessanter, anschaulicher oder verständlicher (auch wenn wir wahrscheinlich in der Schule etwas anderes gelernt haben). In Maßen sind sie jedoch hilfreich, z. B. bei Unterscheidungen. Sie können auch Situationen oder Vorgänge veranschaulichen, wie „bedrückende Stille“. Prüfen Sie immer, ob ein Adjektiv notwendig ist. Rotes Ketchup oder weiße Mayonnaise sind in jedem Fall überflüssig.

3. Substantive unter die Lupe nehmen

Manche Autoren versuchen, besonders mit Fremdwörtern zu beeindrucken. Behalten Sie immer die Leser im Blick: Für ein Fachpublikum können Sie anders schreiben als für Otto Normalverbraucher.

Heute sind Anglizismen weit verbreitet. Denken Sie immer daran, dass viele Menschen sie nicht verstehen, häufig sind sie auch nicht kürzer als ihre deutsche Entsprechung. Kurze Wörter erleichtern das Verständnis und einsilbige Wörter sind kraftvoller als Silbenschleppzüge: Herz, Mut, Kraft oder Ziel.

4. Flüssig lesbare Sätze

Sätze sollten immer überschaubar sein. Kurze Sätze sind meist verständlicher, doch eine Aneinanderreihung von kurzen Sätzen ist auch nicht leserfreundlich. Entscheidend für die Lesbarkeit ist weniger die Zahl der Wörter pro Satz, sondern die Einhaltung des Gesetzes der 3 Sekunden: So lange dauert ein angenehm empfundener Händedruck. Alles, was darüber hinausgeht, ist für unser Gehirn nicht mehr als Einheit erfassbar.

5. Leser ködern

Zuerst müssen Sie sich über Ihre Zielgruppe klar werden. Wenn Sie diese kennen, können Sie auch den richtigen „Köder“ auswerfen: Denn wie beim Fischen muss der Köder (Text) dem Fisch (Empfänger) schmecken, nicht dem Angler (Autor).

Je konkreter Sie schreiben, desto eher bringen Sie das Kopfkino der Leser in Gang. Vermeiden Sie schwammige Formulierungen und Floskeln. Schreiben Sie „von Anis bis Zimt“ statt „Gewürze“, damit sprechen Sie beide Gehirnhälften der Leser an.

6. Leser behalten

Der Literaturnobelpreisträger William Faulkner sagte: „Schreibe jeden Satz so, dass man neugierig auf den nächsten wird.“ Deshalb ist es wichtig, dass Ihr Text einen roten Faden hat. Eine Mindmap kann Ihnen helfen, eine Struktur zu finden. Achten Sie auf korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung.

7. Überarbeiten

Gute Texte erfordern meist mehrere Überarbeitungsschritte. Ihr Leser will Ihren Text verstehen, er will nicht zurücklesen müssen, er wird eher umblättern oder weiterklicken, als sich durch einen schwer verständlichen Text zu plagen.

Sie möchten Ihre Texte verbessern? Ich verrate Ihnen die „7 Grundrezepte für knackige Texte“ ausführlich in einem ein- bis eineinhalbtägigen Seminar – gerne zugeschnitten auf Ihre speziellen Anforderungen.

Im Seminar erwartet Sie u. a. auch:

  • Alternativen zu Schachtelsätzen
  • Die 3 Ns: Neuigkeit, Nähe, Nutzen
  • Warum Sie konkret, aktiv und positiv schreiben sollen
  • Einfach ist nicht einfältig
  • Die neue deutsche Rechtschreibung
  • Die 6 (7) Ws
  • Gendergerechte Texte schreiben
  • Stilblüten oder in welche Fallen man nicht tappen sollte
  • Kleines Typografie-ABC
  • Und: zahlreiche Praxisbeispiele

Die Teilnehmer/-innen können eigene Texte zur Bearbeitung mitbringen.

Links und Literaturtipps:                                                                                   

  • www.duden.de
  • Wolf Schneider: Deutsch für Profis, Deutsch!, Deutsch für Kenner u. a.
  • Norbert Franck: Schreiben wie ein Profi