Musik bereichert mein Leben oder: Was Beethoven mit Tomaten zu tun hat

Gerade habe ich wieder den 2. Satz von Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 gehört. Ein Stück, das mich immer wieder mit tiefem Frieden und, ja, Glückseligkeit und Harmonie erfüllt wie kaum ein anderes.

Ich kann mich sogar noch genau erinnern, wo ich es zum ersten Mal gehört habe: Ich hatte von einem Kunden eine Schallplatte mit Gustostückerln von Beethoven geschenkt bekommen. Und als ich die Platte auflegte und diesen 2. Satz hörte, war ich völlig ergriffen. Ich lebte damals (es ist sicher schon 30 Jahre her) in einer kleinen Wohnung und sehe mich noch an meinem alten Plattenspieler und spüre noch das Gefühl, dass ich damals hatte. Das immer wieder auflebt, wenn ich dieses Stück höre.

Beethoven und vor allem auch seine Symphonien gehören zu meiner Lieblingsmusik. Wenn ich an komplizierten Texten sitze und nicht mehr weiterweiß, hilft mir Beethovens Musik. Wenn es mir nicht gutgeht, hilft mir Beethoven. Wenn es mir gutgeht, höre ich ihn ebenfalls gerne.

Dabei war diese Liebe zu seiner Musik eher eine Liebe auf den zweiten Blick.

Beethovens Musik hat mich von Anfang an fasziniert, aber zuerst nicht gefallen! Ich wunderte mich, wieso ich fasziniert war und wieso sie mir trotzdem nicht gefiel. Irgendetwas musste da drinstecken, etwas, was man nicht erklären kann … Also habe ich mir immer wieder seine Symphonien angehört, und eines Tages sprang der Funke über. Seither bin ich eine glühende Verehrerin von Beethovens Musik.

Es ist seltsam, aber vielleicht muss man für diese göttliche Musik – verzeihen Sie diese Ausdrucksweise – erst reif werden.

Was hat das jetzt alles mit Tomaten zu tun? Als Kind mochte ich keine Tomaten, sie haben mir einfach nicht geschmeckt. Ich kann mich erinnern, dass ich meinem Opa immer fasziniert zugesehen habe, wenn er Tomaten aufschnitt und aß. Sie sahen so appetitlich aus! Immer wieder habe ich sie probiert, das Gesicht verzogen, ausgespuckt, und ich konnte einfach nicht verstehen, dass etwas, was so vielversprechend aussieht, mir einfach nicht schmecken will.

Und eines Tages – schmeckten sie mir! Seither liebe ich Tomaten, insbesondere die kleinen, würzigen, saftigen. Ich esse am liebsten jeden Tag Tomaten und kann mich davon nicht überessen.

Beethoven dosiere ich etwas vorsichtiger. Ich habe Sorge, dass ich mich eines Tages „überhören“ könnte. Außerdem ist Beethovens Musik etwas Besonderes, das mit allen Sinnen genossen werden muss und ich nicht als profane Untermalung missbrauchen will.

Welches Musikstück berührt Sie besonders? Schreiben Sie mir, ich bin gespannt!